Groβbritanniens konservativer Premier Cameron ist ein würdiger Nachfolger von Margaret Thatcher als klarer Verfechter des neoliberalen Thatcherismus. Dies wurde spätestens deutlich, als er – genau wie seinerzeit die Eiserne Lady – die EU im Namen des UK wieder erpresste. Seine Forderungen: Europa wird noch wirtschaftliberaler, wird nur noch eine unregulierte Freihandelszone, alle sozialen Errungenschaften werden radikal abgeschafft, … oder Groβbritannien verläβt die EU.
Wenn das die Alternative ist, dann ist jedenfalls meine Antwort klar: sollen sie doch gehen, die Briten. Sollen diese ewigen euroskeptischen Bremser doch austreten und einen Status wie etwa die Schweizer oder Norweger innerhalb der EEA oder EFTA erhalten, da sie ja nur an den wirtschaftlichen, nicht aber den politischen Fortschritten Europas interessiert sind.
Meiner festen Meinung nach muss Europa genau in die entgegengesetzte Richtung gehen: mehr Sozialpolitik, europaweite Mindeststandards und mehr Einheitlichkeit beim Arbeits- und Sozialrecht. Ansonsten zerbricht die EU, weil die Menschen nicht akzeptieren werden, dass ihr Wohlergehen auf dem Altar der Wirtschaftslobbyisten geopfert wird.
Wer jetzt Groβbritannien nachgibt, wird spätestens 2020 dessen nächste Erpressung erleben: die Forderung, dass nur noch eine schwache Rest-Staatlichkeit bleiben und alles andere unreguliert den Märkten überlassen werden soll. Im Angesicht der heutigen Krisen, die eben durch die Deregulierung der Märkte entstanden, eine grausige Perspektive für die Menschen Europas.