Der Wirtschaftsminister konnte seine 65 Vorschläge zur Verbesserung der Kompetitivität und jene zur Liberalisierung des Index weder gegenüber seiner eigenen Bürokratie, noch gegenüber seinen Parteikollegen durchsetzen. Darüber wurde er amtsmüde und er zieht sich nun wohl gemütlich auf ein paar gutdotierte Verwaltungsratsposten zurück.
Doch in der Regierungsmannschaft sind noch einige amtsmüde. So würde der Arbeits- und Immigrationsminister lieber heute als morgen auf einen Posten in eine internationale Behörde flüchten. Der Gesundheits- und Sozialminister wurde von seinem Gesundheitskassen-Reförmchen so müde, dass er sein Versprechen, die Pensionsreform in diesem Herbst vorzulegen, glatt verschlief. Und auf die administrative Entfesselung des Staatsapparats warten Bürger und Betriebe noch immer, denn auch diese Baustelle, die vom Premier zur Chefsache erklärt wurde und an der mindestens drei Minister basteln, ist in einen Dornröschenschlaf verfallen.
Von all jenen Regierunsmitgliedern angesteckt, die in ihren Ressorts lieber nichts tun als sich den Unmut der Betroffenen zuzuziehen, verpennt der Finanzminister glatt die Krise. Denn er macht die Augen zu und legt für 2012 ein Budget vor, das so tut, als gehe die sich stetig verschlimmernde Rezession an Luxemburg spurlos vorbei. Das wird ein böses Erwachen.