Wenn, wie in Mecklenburg-Vorpommern, nur die Hälfte der Wahlberechtigten überhaupt an der Wahl teilnimmt oder wenn, wie nun in vielen Ländern, Rechtspopulisten mit ihren billigen Sprüchen viele Wähler faszinieren, dann zeigt das den hohen Grad an Politikverdrossenheit, der mittlerweile in unseren Demokratien herrscht. Ein Grund, warum die Wähler ihren Repräsentanten nicht mehr trauen oder nichts mehr zutrauen, liegt darin, dass die Politiker sich scheinbar mehr Mühe um multinationale Finanzkonzerne geben, als sich um die Bedürfnisse und Sorgen der Menschen zu kümmern.
Zwar verhindert die Wahlpflicht in Luxemburg den Offenbarungseid an der Urne. Doch viele Bürger sind unzufrieden mit den Leistungen der Verwaltungen und damit, dass selbst Minister es nicht zustande bringen, dass ihre Dienste als effiziente Servicestellen am Bürgerkunden funktionieren. Und kommen dann zum einfachen Schluss: wenn diese Politiker nicht einmal ihre Hausaufgaben erledigen können, wie sollen sie dann die komplexeren globalen Probleme lösen?