Die europäische Politik sollte sich nicht von den Finanzmärkten vor sich her treiben lassen, sondern vielmehr unbeirrt ihre Hausaufgaben erledigen.
Die jetzige Baisse an den Börsen bekommt wohl wegen des journalistischen Sommerlochs zuviel mediale Aufmerksamkeit. Dabei handelt es sich bloβ um eine normale Kurskorrektur der Märkte. Es macht doch keinen Sinn, sich statistisch auf wenige Tage des Kursrückgangs zu fokussieren, denn man muss auch die Zuwächse der vergangenen Monate berücksichtigen. Die jetzigen Kurse befinden sich nahe an den wirklichen Werten der Betriebe. Das ist gut so und auf keinen Fall ein Grund zur politischen Panik.
Damit sich jedoch die Märkte nicht wieder von der ökonomischen Realität abkoppeln, muss die internationale Politik sie in Grenzen halten. Die Grenzziehung sollte eine Finanztransaktionssteuer beinhalten, vor allem aber das Verbot der – rein spekulativen – ungedeckten Leerverkäufe. Denn diese können bei null Bezug zur Realität dramatische Verwerfungen der Finanzmärkte, bis hin zu einer neuen Krise auslösen.