Frauenquote: der Staat muss Vorbild sein

Die Gleichstellungsministerin Hetto-Gaasch denkt laut darüber nach, ab 2014 eine gesetzliche Verpflichtung zu einem Minimum von Frauen in Verwaltungsräten einzuführen. Gut so, denn wenn die Realität hinter dem Gleichstellungs-Ziel hinterherhinkt, muss diese unbefriedigende Situation durch verbindliche Regeln verändert werden. Doch warum so lange warten?

Die Regierung besitzt doch die Macht, sofort mit dem guten Beispiel voran zu gehen. Wieviele Frauen sind Direktorinnen oder beigeordnete Direktorinnen von Lyzeen, staatlichen Verwaltungen, Ministerialabteilungen und öffentlichen Einrichtungen? Falls es weniger als 40% sind – wovon man getrost ausgehen darf – muss die Regierung ab sofort nur noch Frauen ernennen, bis diese minimale Quote erfüllt ist. Denn wie könnte der Staat sonst der Privatwirtschaft Quoten aufdrängen, die er selbst nicht erfüllt?

Dasselbe gilt übrigens auch für die Betriebe, die dem Staat gehören oder in die die Regierung ihre Vertreter entsendet. Aktuell ist der Frauen-Anteil in diesen Verwaltungsräten erschreckend niedrig: ARCELOR-MITTAL 1 Frau und 9 Männer, BGL 22 Männer und 3 Frauen davon 2 Gewerkschaftsvertreterinnen, BCEE 2 Frauen und 7 Männer, CFL 14 Männer und 1 Frau als Gewerkschaftsvertreterin, P&T 14 Männer und 2 Frauen, CARGOLUX 13 Männer und 2 Frauen davon eine Gewerkschaftsvertreterin, LUXAIR 13 Männer 0 Frauen, SNCI 0 Frauen 11 Männer. Falls die Regierung wirklich eine Frauenquote will, kann sie sofort damit anfangen sie umzusetzen – auch ohne gesetzliche Regelung.

Dieser Beitrag wurde unter Gesellschaft veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s