Eurobonds müssen kommen

Die Banken wollen nach der Krise wieder Geld verdienen. Sie müssen ja auch ihre Bilanzen auffrischen, weil sie bald zur Risikovorsorge mehr Eigenkapital vorhalten müssen. Dass sie aber beim Sich-Dumm-und-Dämlich-Verdienen von einer – wegen nationaler Kirchturmpolitiken – nichtexistenten Europapolitik gefördert werden, ist ein Unding.

Im Augenblick können sich Banken zu 1% Zinsen Geld bei der europäischen Zentralbank besorgen, um es dann zu 8% an Staaten wie Griechenland, Irland oder Portugal weiterzuverleihen. Da macht doch Eurogruppenchef Junckers Vorschlag mehr als Sinn, Eurobonds aufzulegen, das heißt Anleihen die von der EU und nicht von den Nationalstaaten ausgegeben werden. Diese Eurobonds würden zu einem einheitlichen Zinssatz wohl um die 3% bis 4% verzinst werden. Dies hieße, dass die Krisenstaaten, die es sowieso schwer haben, weniger Zinslast zu tragen haben. Dies hieße auch, dass gesunde Staaten ein wenig höhere Zinsen als bisher zahlen müssten.

Eurobonds machen also Sinn, auch weil die Eurozone als gemeinsamer Euro-Binnenmarkt ohne Währungsschwankungen funktioniert und so den starken Export-Volkswirtschaften zugute kommt. Dass diese im Gegenzug etwas mehr Zinsen zahlen, ist als Geschäft zu gegenseitigem Nutzen anzusehen. Politisch nennt sich das europäische Solidarität. Und auch Weitsicht, aber an der fehlt es manchen in stürmischen Zeiten.

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