Pharma-Märchen

Märchenhaft sind nicht nur die Gewinne der Pharmakonzerne. Ein Märchen ist auch deren Argument, dass die Industrie viel Geld verdienen muss, um dies in die Forschung zu reinvestieren. Tatsache ist, dass die Pharmaindustrie nur auf jenen Gebieten forscht, auf denen in Zukunft satte Gewinne zu erwarten sind, und das ist nun mal bei weit verbreiteten Krankheiten.

Kein Geld geben die Pharmamultis für den medizinischen Fortschritt bei relativ seltenen Pathologien aus, da dann die Konzernkasse nicht mehr stimmt. Zu „unrentablen“ Krankheitsbildern wird nur geforscht, wenn öffentliche Gelder oder Spenden fließen. Also zahlen wir via Gesundheitskasse munter überhöhte Medikamentenpreise zum Wohl der Pharma-Aktionäre. Gleichzeitig fördern wir über Steuergelder und Spendenaktionen jene Forschungsvorhaben, an denen die Konzerne kein Interesse haben.

Klassischer Fall, genau wie bei der Bankenrettung: Sozialisierung der Kosten, Privatisierung der Gewinne. Auch diese Fehlentwicklung muss per Reform der Gesundheitskasse korrigiert werden. Und die Prävention muss unbedingt massiv gestärkt werden, denn viele weit verbreitete Krankheiten sind sogenannte Zivilisationskrankheiten. Durch Vorbeugung, Änderung des Lebensstils und Vermeidung von Umweltgiften werden viele Medikamentenverschreibungen überflüssig.

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