Der LSAP-Präsident meint, die Regierung dürfe nicht in “ideologischen Austeritätseifer” verfallen und auf Teufel komm raus sparen. Prinzipiell stimmt das schon, denn man kann sich auch totsparen, sprich die Konjunktur abwürgen, oder aber kurzfristig bei den Sozialtransfers sparen und dafür auf längere Sicht für den angerichteten Scherbenhaufen aufkommen müssen.
Dass aber jetzt, da wieder Wirtschaftswachstum für Luxemburg angesagt ist, Stimmen laut werden, die jeden Reformansatz in den Abfallkorb verbannen wollen, zeigt die Kurzsichtigkeit mancher Mandatsträger. Da die Bäume nicht in den Himmel wachsen, sollte man die Krise als einen Weckruf und eine sich bietende Chance begreifen. Statt weiter wie bisher zu verfahren und somit den Ast auf dem wir sitzen weiter zu belasten, muss ein Umsteuern einsetzen, um uns für die Zukunft zu wappnen. Weder blinde Austerität noch ideologische Scheuklappen sind angesagt, sondern ein intelligentes Angehen der Probleme, solange sie noch beherrschbar sind.
Zu lange haben auch die LSAP-Minister den Kopf in den Sand gesteckt, etwa beim öffentlichen Transport oder beim Defizit der Gesundheitskasse. Sogar bei der Rückkehr zu einem hohen Wirtschaftswachstum, können das Sparen bei den Gesundheitsausgaben und der Umbau der Rentenregelung nicht weiter aufgeschoben werden. Ein weiteres Verschieben in den Herbst oder gar auf den Sankt-Nimmerleinstag kommt nicht mehr in Frage, denn dann implodiert das gesamte System.