Trauerspiel Diekirch

Ein Dutzend Manager des Weltkonzerns Inbev wollen Boni einstreichen, indem sie für die Aktionäre mehr Dividende herausquetschen. Also muss die profitable aber kleine Diekircher Braustätte weichen. Weil die Manager aber weltfremd sind, hatten sie die Reaktion der heimischen Bevölkerung unterschätzt. Und da sich soviel Volkszorn regt, müssen sogar – im Gegensatz zu Villeroy & Boch – Regierungspolitiker aktiv werden. Das Resultat bleibt jedoch das gleiche.

Denn nun setzen die Manager auf die Salami-Taktik. Phase 1: die Logistik wird outgesourct, der Grundbesitz wird an Immobilienpromotoren verscherbelt, dies ergibt einen satten Gewinn. Die Boni der Manager sind gesichert. Die Politiker verkünden einen Sieg, der in Wirklichkeit keiner ist. Phase 2: besser juristisch und marketingtechnisch vorbereitet, werden die Manager nun auf leiseren Sohlen auch schrittweise das Brauwesen abbauen, das gibt in einigen Jahren nochmals Boni.

Eine Win-Win-Situation also. Leider nur für die Aktionäre, die Manager und die Immobilieninvestoren. Denn die Beschäftigten müssen hilflos zusehen, wie ihre Arbeitsplätze dennoch verschwinden. Die Politiker haben sich also wieder einmal von Geschäftemachern instrumentalisieren lassen, zum Nutzen von Dividende und Immobilienspekulation.

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