Ende Januar treffen sich im schweizerischen Davos wieder die sogenannten „World Leaders“ zum Weltwirtschaftsforum. Was da aber genau hinter den Kulissen abläuft, das erfährt die Öffentlichkeit nicht. Wenn es sich hier nur um eine weitere Wirtschaftskonferenz handelte, wäre das wohl nicht zu besorgniserregend. Aber es reisen auch jede Menge Staatschefs und andere Politiker in den Schweizer Kurort. So dass man den Eindruck nicht los wird, dass hier Politik im Hinterzimmer betrieben wird.
Vor allem aber muss man davon ausgehen, dass jedes Jahr in Davos die Wirtschaft ganz massiv Einfluss auf die Politik ausübt. Und zwar nicht nur wie es tagein tagaus die Lobbygruppen gegenüber Beamten und Abgeordneten praktizieren, sondern in Davos ganz gezielt von Angesicht zu Angesicht gegenüber den Mächtigsten der Welt. Da dies weder innerhalb von demokratischen Strukturen passiert, noch unter dem Blick der Medien und der Öffentlichkeit, kann man nur davon ausgehen, dass hier gemunkelt und abgesprochen wird, dass hier ganz absichtlich versteckt und gemauert wird.
Die Finanzkrise hat ja offenbart, dass die Wirtschaft nur eigene und kurzsichtige Interessen vertritt. Also kann die Beeinflussung der Politik durch die Wirtschaft auch nur deren egoistischen Zielen und „hidden agendas“ dienen. Wäre es anders, gäbe es ja wohl nichts zu verheimlichen. Auch wenn die Mächtigen meinen, dem unwissenden Volk seien die Inhalte ihrer „Gipfel“-Unterredungen nicht zuzumuten, so müssten sie doch unbedingt gezwungen werden, offen zu legen, wen sie trafen und wer für Reise und Bewirtung aufkam. Denn: haben die Wirtschaftslobbyisten in die Tasche gegriffen, geht die Sache Richtung Bestechlichkeit; falls aber die öffentliche Hand die Spesen beglich, sind die Politiker uns allen Rechenschaft schuldig.