Das Jahr 2009 gipfelte in Kopenhagen darin, dass die so notwendigen Entscheidungen gegen die Klimakrise zu leeren Phrasen verkamen. Aber auch in den Monaten davor verpasste die Politik ihre Verbredungen mit den planetarischen Herausforderungen.
Die Finanzwirtschaft wurde noch immer nicht in Ketten gelegt, und die großen Investmentbanken haben ihre Verluste durch dieselben riskanten Geschäfte ausgeglichen, die sie vor Jahresfrist in den Abgrund geführt hatten. Die Finanz- und Wirtschaftskrise haben gezeigt, dass der Markt nicht alles richtet, sondern Schranken braucht, innerhalb derer er sich entfalten kann. Diese Grenzen dienen dazu, andere Interessen als die der Egoisten zu berücksichtigen, solche des sozialen Zusammenhalts und der Umwelt etwa. Doch die Regelungen, die in Zeiten der Globalität nur weltumspannend sein können, blieben aus.
Die Abwrackprämie, die alle Industrienationen zur Stützung der Autoproduktion aufgelegt haben, war eine weitere kurzsichtige Option. Nicht nur, dass das Klima nicht durch neue Autos geschützt wird, deren Herstellung ja sehr rohstoff- und energieintensiv ist. Es ist doch auch so, dass die künstliche Stimulation der Autoproduktion in 2009 die Hersteller – und ihre Mitarbeiter – in den nächsten Jahren in ein schwarzes Loch stürzen wird. Somit ist die Abwrackprämie eine rein populistische Maßnahme, bar jeder weitsichtigen und vernetzten Überlegung.
Auch in Luxemburg haben 2009 die wegweisenden Impulse gefehlt. Stillstand nicht nur in der Mobilitätspolitik, sondern vor allem hat die neu-alte Regierung keinen Finger gerührt, um umzuschwenken und den Krisen Paroli zu bieten: Kranken- und Arbeitslosenversicherung häufen Defizite an, genau wie der Staatshaushalt, und Schlimmeres ist für 2010 zu erwarten. Aussitzen der Probleme anstatt Zukunftsstrategien zu entwickeln, da unterscheidet sich Luxemburg nicht vom Rest der Welt.